Warum diese Barberei?

Burkina Faso/Nidda (ah) Einer von sieben Männern überlebte. Die anderen wurden durch Kopfschüsse umgebracht. Der Norden von Burkina Faso an der Grenze zu Mali leidet zunehmend unter islamistischem Terror.

»Sein Wille geschehe«
Das waren Pastor R.s* letzte Worte. Danach wurde er zusammen mit Angehörigen und dem Schulaufseher kaltblütig ermordet. Seine Witwe, Samira* schildert die dramatischen Ereignisse des 28. April 2019.

»Der Gottesdienst ist zu Ende. Einige sind bereits hinausgegangen, und ich stehe mit meinem Mann noch in der Kirche. Plötzlich stürmt eines meiner Enkelkinder herein und schreit: »Oma, Oma, schau her!« Draußen umzingeln ein Dutzend bewaffnete Männer die Kirche. Dann dringen sie ein. Sie konfiszieren Mobiltelefone und Ausweise, sammeln alle Bibeln ein und fackeln diese samt den Ausweisen ab. Uns Anwesende nehmen sie als Geiseln. Wir rechnen mit dem Tod, können nur noch unser Leben in Gottes Hand legen. Ich höre meinen Mann sagen: ›Wir sind hier, um den Herrn zu preisen. Es soll geschehen, was er will.‹ Dann stoßen die Schergen unsere Männer hinter die Kirche und exekutieren sechs von ihnen durch Kopfschuss. Nur der Neffe meines Mannes überlebt. Danach rauben die Terroristen unsere Reisvorräte, Bohnen, drei Mastschafe, Küchenutensilien, unser Dreirad und drei Motorräder.«

Samira wird bis heute von Fragen gequält: »Warum eine solche Barbarei gegen Menschen, deren einziges ›Verbrechen‹ darin besteht, Gott anzubeten?« Rund dreißig Christen sind aus Silgadji geflohen und haben in Kongoussi Zuflucht gesucht. Die Witwe des Pastors zeigt Zuversicht: »Wir verdanken unser Leben dem Herrn. Ihm vertrauen wir. Er ist treu und wird uns nicht im Stich lassen.«

AVC hilft
Im Rahmen eines ersten Projektes, das AVC zusammen mit einer örtlichen Hilfsorganisation verwirklichen will, wird ausgewählten Flüchtlingsfrauen der Einstieg in die Selbstversorgung ermöglicht. Zu ihnen wird auch Samira gehören. AVC hat für dieses Pilotprojekt zwei unterschiedliche Regionen ausgewählt, um breit Erfahrungen zu sammeln. Diese werden wir dann im nächsten Jahr in größer angelegte Hilfsprojekte einfließen. Frauen ohne berufliche Erfahrungen sollen zu Näherinnen oder in einem anderen handwerklichen Beruf ausgebildet werden. Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe.

* Name aus Sicherheitsgründen geändert

AVC steht verfolgten Christen bei, macht Jesus Christus bekannt und hilft Notleidenden.

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